Hallo Sommer! Die Temperaturen klettern in die Komfortzone, die Natur gibt ihr Bestes und die Sonne zaubert uns ein Lächeln ins Gesicht. Doch auch die schönste Jahreszeit hat ihre Schattenseiten, denn die warmen Sonnenstrahlen fordern auch jede Menge Zecken auf den Plan. Sie lauern bereits ab Mitte Februar in Wäldern, Parks, Gärten, Büschen und Sträuchern und warten auf potenzielle Opfer. Doch die gefährlichen Blutsauger lieben besonders milde, sommerliche Temperaturen. Genau genommen genügen wenige aufeinanderfolgende Tage mit Temperaturen über 6 Grad Celsius, um die Parasiten aus ihrer Erstarrung zu wecken.
Zecken gefährden die Gesundheit von Mensch und Hund
Zecken sind nicht nur für uns Menschen gefährlich. Die Spinnentiere können Träger zahlreicher Viren oder Bakterien sein, und ihr Biss kann auch schwere, lebensbedrohliche Infektionen bei Hunden verursachen, darunter Borreliose oder Hirnhautentzündung. Das Knifflige daran ist, dass die Symptome wie wiederkehrende Gelenkentzündungen, Muskelschmerzen, ständige Müdigkeit des Hundes oder häufiges Fieber ohne scheinbare Ursache erst Wochen, ja Monate später auftreten können. Zu einer Zeit, in der der Zeckenbiss längst vergessen ist. So kommt es immer wieder vor, dass kranke Hunde im Hinblick auf einen Zeckenstich gar nicht behandelt werden.
Welche Zecken kommen in der Schweiz vor?
Die häufigsten Zecken in der Schweiz sind die Holzzecke (Holzbock), die braune Hundezecke und die Auwaldzecke. Die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) ist an einem hellen Rücken mit dunklen Flecken zu erkennen, zudem ist sie deutlich grösser als der Holzbock. Die Zeckenart sticht bisher eher selten Menschen. Die Auwaldzecke wie der Holzbock können FSME übertragen. Besonders für Hunde kann ein Stich der Auwaldzecke gefährlich werden: Sie überträgt die Hundemalaria (Babesiose).
Im Fell des Hundes ist das hinterhältige Biest dann meist gut zu sehen oder zu fühlen. Am liebsten verstecken sie sich auf dem Kopf, hinter oder gar in den Ohren, unter den Achseln, im Leisten- und Genitalbereich – also bevorzugt dort, wo wenig Haare vorhanden sind und sie den direkten Biss nicht blockieren.
Tipps gegen Zecken – Hilfsmittel, um Ihren Hund von Zecken zu befreien
1. Akut bei Zecken – Soforthilfe
Nach einem Zeckenstich gelangen die Erreger innerhalb von 24 Stunden in die Blutbahn des Wirts. Daher ist Zeit entscheidend. Wenn Sie eine Zecke bei Ihrem Hund entdecken, ist es an der Zeit, sie so schnell wie möglich loszuwerden. Aber nicht nur die Schnelligkeit, sondern auch die richtige Technik spielt eine entscheidende Rolle. Wichtige Werkzeuge sind:
- Zeckenzange oder eine spitze Pinzette
- Wegwerf Handschuhe
- Desinfektionsmittel
Alles zur Hand? Dann Handschuhe anziehen, die Zeckenzange möglichst nah an die Einstichstelle setzen und den Mini-Vampir langsam und stetig nach oben ziehen. Verdrehen Sie es nicht, es könnten sich Partikel festsetzen. Entfernen Sie den Blutsauger nach Möglichkeit auch nicht mit bloßen Händen oder Fingernägeln, da dies das Tier verletzen und Krankheitserreger in den Stichkanal schieben könnte. Dasselbe kann passieren, wenn Öl, Alkohol oder Äther verwendet werden. Nach erfolgreicher Entfernung die Einstichstelle mit Desinfektionsmittel reinigen und die Handschuhe in den Sondermüll werfen. Und die Zecke? Die Zecke hat offenbar tausend Leben, überlebt die Toilette ebenso wie das Abflussrohr und muss daher einen tragischen Tod durch Quetschen finden oder ihr Leben in hochprozentigem Alkohol ausatmen. Es tut uns leid!
2. Vorbeugung gegen Zecken
Doch was tun, damit die Parasiten sich gar nicht erst auf unsere Hunde stürzen und ihnen das Leben nehmen? Einen Impfstoff, der Ihren Hund vor einer Infektion schützen kann, gibt es nur gegen Borreliose und gegen drei Arten von Borrelien. Es ist wichtig, dass Sie Ihren Hund nach jedem Spaziergang auf Zecken untersuchen. Um den kleinen Biestern den Appetit zu verderben, gibt es auch diverse Spot-on-Präparate oder Sprays. Die Spot-On-Präparate werden direkt auf die Halshaut des Hundes getropft. Achtung, einige Präparate sind für Katzen oder sogar Hauskaninchen hochgiftig! Auch die Hunde selbst können mit Nebenwirkungen wie Übelkeit etc. reagieren. Das Baden in Fischteichen ist dann verboten, da einige Wirkstoffe für Fische giftig sind. Auch Tabletten sollen Hunde vor Zeckenstichen schützen, sind aber wegen ihrer Risiken umstritten. Sanfter,
3. Naturprodukte gegen Zecken für Ihren Hund
Kokosöl: Der hohe Anteil an gesättigten Fettsäuren, wie Laurinsäure, soll Zecken den Appetit verderben. Dazu reiben Sie Ihren Hund an den von Zecken begehrten Stellen mit dem Pflanzenfett ein. Zusätzlich können Sie ihm täglich einen Löffel Kokosöl ins Futter mischen.
Schwarzkümmelöl: Enthält auch Linolsäure und wirkt bei täglicher Fütterung von innen heraus als Zeckenschutz. Außerdem unterstützt es den körpereigenen Schutzfilm des Hundefells und lässt es strahlen. Äußerlich angewendet kann es die Wundheilung beschleunigen und Juckreiz lindern. Achtung: Schwarzkümmelöl enthält ätherische Öle, daher sollte es nicht an Hunde mit Leber- oder Nierenerkrankungen verfüttert werden. Auch trächtigen Hündinnen oder Welpen sollte kein Schwarzkümmelöl gegeben werden.
Knoblauch: Zecken finden die enthaltenen Duftstoffe einfach abscheulich, das haben Studien in Schweden gezeigt. Achtung: Knoblauch ist in hoher Konzentration giftig für den Hund.
Cistus: Durch die enthaltenen Polyphenole werden ihr immunstärkende, entzündungshemmende, antivirale und antimikrobielle Eigenschaften nachgesagt. Vor allem halten sie Zecken auf Distanz. Kapseln oder das Pulver können einfach ins Essen gemischt werden.
Wir wünschen einen wunderschönen Sommer und hoffen, dass Sie die Zecken für Sie und Ihren Vierbeiner in Schach halten können.